Das Piano Nobile
Wir haben 1970 zum ersten Mal das Haus betreten, hinauf zur Hauptetage und beinahe durch – der venezianische Terrazzo aus dem 15. Jahrhundert war in Stücken und es gab ein großes Loch mitten durch bis zu den Balken und den Stock darunter.
Die gothischen Fenster waren einzementiert worden, der Ort war schwarz wie die Nacht.
Stück für Stück haben wir im Laufe von fünf Jahren an den rechten Fleck gerückt. Wer könnte Nane, den alten Steinmetz vergessen, inzwischen lange im Ruhestand, der sorgfältig Tag für Tag ein ganzes Jahr lang mit Hammer und Meißel bewaffnet seinen Weg geduldig rund um jeden Bogen und jede Säule arbeitete, um den wunderschönen Portico und jeden einzelnen der fünf gothischen Bögen auf der Hauptfassade vom Zement zu befreien, ohne den gemeißelten Stein zu beschädigen?
Licht flutet jetzt durch eines der ungewöhnlichsten Fenster in Venedig. Und Sergio, der die Terrazzoböden ausgebessert hat? Und die vielen Handwerker, die jedes Stück des Hauses sorgfältig restauriert haben?
Diese Wohnung braucht keinen weiteren Kommentar – oder, vielleicht einen, von einem Gast, der solange um den Preis gefeilscht hat, dass ich begann mich zu fragen, ob er überhaupt kommen sollte und der bei seiner Ankunft vorwurfsvoll zu mir sagte: "Aber warum um alles in der Welt haben Sie denn nicht gesagt, dass es alles das ist?"